An diesem Sonntag war Alfred Dorfer zu Gast. Mir ist schon in den Schlabertt-Programmen sein bemüht intellektuelles Auftreten teilweise unangenehm aufgefallen. In seinen Soloprogrammen ist dies weniger offensichtlich, dort umgibt er sich mit wahren Intellektuellen, zu denen ich Herrn Gunkl auf jeden Fall zähle, und schreibt sich seine Überheblichkeit dermaßen auf den Leib – das kann er unbestritten hervorragend –, dass ich es auch jedes Mal für ‘gespielt‘ halte.
Natürlich muss ich hier jetzt festhalten, ich beurteile die öffentliche Person Alfred Dorfer und maße mir in keiner Weise an, den Menschen beurteilen zu können und will dies auch gar nicht. Frau/Man denkt sich nun vielleicht, dass ist doch selbstverständlich. Ich bin nicht dieser Ansicht, besonders wenn ich mir den eigenen Wortlaut im ersten Absatz durchlese. Es geschieht sehr leicht – im Grunde bin ich davon überzeugt, es passiert immer –, dass mit allgemeinen Formulierungen die Grenzen zwischen der öffentlichen und der privaten Person aufgelöst werden. Leider ist dies in sehr vielen Fällen auch bewusst gewollt, um den oft inhaltsleeren Worten (ob das auch in meinem Fall so ist, sei jeder/jedem LeserIn natürlich selbst überlassen) eine Würze zu geben, damit sie scheinbar gewichtig werden und sich damit auch besser verkaufen.