Samstag, 11. Juni 2016
Sitze in meinem Wohnzimmer. Starre auf die weiße Wand vor mir. Bin gefangen, aber nicht in diesem Zimmer, nicht in dieser Wohnung sondern in mir. Wieder einmal. Entkomme mir nicht; entkomme meinen unerwünschten Automatismen und Gewohnheiten nicht. Nachdenklichkeit und Traurigkeit bilden erneut den Nährboden für eine wachsende Verzweiflung!



Sonntag, 5. Juni 2016
¶ Wille
Das Wollen ist eine eigenartige Sache. Ständig hat man/frau das Gefühl, es hängt von einem selbst ab, aber eigentlich ist es genau umgekehrt, wir hängen permanent von diesem Wollen ab. Lassen uns die ganze Zeit wie ein kleines Hündchen an der Leine von diesem durch das Leben schleifen und sind schon glücklich, wenn es uns ein Streicheln schenkt. Aber kann ein Wesen nicht erst wirklich Glück empfinden und frei sein, wenn es sich von dem Wollen befreit, die Leine zerreißt!? Denn ein Wollen ist noch lange kein Tun!



Mittwoch, 18. Mai 2016
Ihre Augen und ihre Stimme lassen mich seit Tagen nicht mehr los. Eigentlich schwor ich mir, mich sofort zurückzuziehen, wenn ich erneut in einem Wesen versinken möchte, das mich immer anzieht und fasziniert, aber für das ich uninteressant bin – zumindest eine Zweisamkeit betreffend. Aber entspricht sie dieser Art Wesen?
...
Du wirst mich nehmen.
Und.
Du wirst mich lieben.
Ich werde alles für dich tun.
Du wirst mich verlassen.
Und.
Ich kann dann endlich gehen.
...
Diese Zeilen gehen mir momentan nicht aus dem Kopf. Ein Zeichen mich umzudrehen und zu laufen. Aber ich bleibe stehen und lausche gebannt ihrer Stimme und ertränke meine Sehnsucht in ihren Augen.